Dieses Jahr (2009) fuhren wir auf der Flevoroute von Amsterdam nach Groningen und von Groningen auf der NAP-route nach Nieuweschans. Es war ein fantastisches Erlebnis. Für die Vorbereitung wurden die „Stichting Landelijk Fietsplattform“ und das Internet benötigt. Beides half! Die Internetseiten der www.fietsplatform.nl und landelijkefietsroute.nl, sowie die einzelnen Internetseiten der VVV Agenturen machten die Planung einfach. Mithilfe des „Informatieboekje“ der Fietsplattform wurde die Route festgelegt, ebenfalls erste Informationen über Übernachtungsmöglichkeiten gesichtet und über die Adressen der „VVV-Seiten“ vertieft.
Die Anreise nach Amsterdam gestaltete sich sehr unkompliziert mit der Bahn. In Oldenburg einsteigen, Leer nach Groningen umsteigen, in Groningen nach Anersfoort und von Amersfort nach Amsterdam. Es war zwar alles ein bißchen eng im Zeitspielraum, aber bis auf den verpassten EC nach Amsterdam, hier mussten wir auf eine Regionalbahn ausweichen, gab es keine Probleme. Da mehrere Radfahrer unterwegs waren, wurden schnell die ersten Kontakte und Gespräche geführt. In Amsterdam selber fanden wir unsere Unterkunft (IBIS-Hotel) sehr schnell. Es lag nahe an der Innenstadt und nach dem Verstauen des Gepäcks und der Räder wurde noch ein Bummel durch die Innenstadt gemacht.
Am nächsten Tag ging es dann los. Zuerst an der Amstel lang. Hier erlebten wir noch einmal Amsterdam pur. Hausboote, Fahrräder, Grachten und die schönen Giebelhäuser von Amsterdam. Die Tafeln für die LF20 waren leicht zu finden und daher konnten wir es richtig genießen. Schon bald lag Amsterdam hinter uns und die Natur vor uns. Über die „Hollandse Brug“ fuhren wir nach Almere. Von der Stadt sieht man kaum etwas, denn die Route führt immer durch die „Natur“.
Nach der Stadt folgten wir dem an der rechten Seite liegenden Kanal sehr lange. Als wir nach links abbiegen mussten, war der erste Übernachtungsort Lelystad nicht mehr weit. Hier wurde in einer B&B Pension übernachtet.
Der zweite Tag brachte uns nach Urk. Zuerst führt die Route am Meer entlang und danach durch die Stadt in die pure Natur. Dem Routenverlauf folgend haben wir uns hier fürchterlich verfahren. Wobei wir uns immer noch darüber nicht einig sind, sind die Tafeln falsch oder haben wir etwas übersehen. Dies Verfahren kostete Zeit,Streit und Ärger. Nach langer Suche und vieler Mithilfe fanden wir die Route wieder und im strahlenden Sonnenschein fuhren wir durch die Felder auf den schmalen Fietspatt. An der Ketelbrug gab es einen schmalen Naturstrand, also schnell die Badebekleidung an und hinein ins Wasser.
Nach dem kühlen Bad wurde die Brücke überquert und dann kam der Wind! Wir mussten am Wasser des Isselmeeres nach Urk. Aber der Wind machte die Fahrt langsam und mühsam. In Urk sollte es noch weiter nach Lemmer gehen, allerdings das Schild „Zimmer frei“ war zu verlockend – wir blieben. Nach dem Beziehen des Zimmers ging es zum Strand, der zwar etwas bescheiden, aber dafür durch ein kühlendes Bad entschädigte. Selbstverständlich lohnte auch der Gang durch den Ort. Sicherlich zählt der Leuchtturm zu dem häufigst aufgenommenen Gebäude der Stadt.
Nach einem leckeren Frühstück fuhren wir direkt am Wasser Richtung Lemmer. Da die Route des Tages nur kurz sein sollte, genossen wir die Fahrt ohne Wind. Da am Deich gebaut wurde, fuhren wir etwa 10km auf einer Straße parallel zum Deich. Bei nächster Gelegenheit ging es zurück zum Deich und bei langsamer Fahrt wurden die Segelschiffe auf dem Wasser träumerisch nachgesehen. Sehr entspannt erreichten wir unseren nächsten Etappenort Lemmer. Da das Wetter warm und mit Sonnenschein nicht schöner sein konnte, lockte wieder einmal der Badestrand. Aber auch der Hafen von Lemmer (siehe Bild-rechts) verleitete zum Bummeln und zum Schiffe anschauen. Die unterschiedlichsten Segelschiffe, ob klein oder groß, konnte man sehen.
Der nächste Tag lies uns das Isselmeer verlassen. Es ging durch die pure Natur nach Heerenveen. Auch hier eine klasse markierte Strecke! So kamen wir ausgeruht in Heerenveen an. Der nächste Tag war der heißeste Tag der Tour, trinken und immer wieder trinken, es gab nur das Problem – es wurde sofort wieder ausgeschwitzt. Dafür entschädigte die Strecke. Sie führte uns durch Wald und Wiesen.
Oft waren wir für den Schatten dankbar. Kurz vor dem Ort Roden, unser Ziel, konnten wir noch einmal baden, dies war eine Wohltat. Im Hotel „Wappen von Drenthe“ angekommen, Fahrräder und Gepäck verstaut, fing das Gewitter an! Riesen Glück gehabt!!
Die nächste Etappe brachte uns nach Groningen. Ein besonderes Highlight war das Treffen mit unserem Sohn an der Martini-Kirche in Groningen. In der Stadt selber verbrachten wir einen schönen Tag, mit Marktbesuch, im Café und genossen einfach die Stadt. Für die Weiterfahrt nach Winschoten wurde die LF 20 verlassen und auf die LF 9 gewechselt. Auch diese Route ist sehr gut ausgeschildert und ohne Probleme zu fahren. Vorbei am Erinnerungsmahl Heiligerlee,
hier wird an den Niederlänsischen Befreiungskrieg gegen die Spanier erinnert, ging es nach Winschoten.
Am nächsten Tag fuhren wir über Wedderveen und Bellingwolde zum Ende der Tour nach Neu Schans. Die bekannte Brücke überquert und wieder in Deutschland!