Kurzentschlossen fuhren wir den nördlichen Teil der Deutschen Fehnroute als Rundkurs ab. Die Wahl auf diesen Teil der Route war vorbestimmt, da der südliche Teil, die Fahrt von Papenburg nach Leer, von uns schon öfters befahren wurde. Schon die Anfahrt zur eigentlichen Route war ein tolles Landschaftserlebnis. Von unserem Wohnort Edewecht ging es auf der ehemaligen Kleinbahntrasse zum Küstenkanal. Hier ging es auf dem Radweg entlang zum Elisabethfehnkanal. In Elisabethfehn stießen wir endlich auf die ausgeschilderte Fehnroute und folgten ihr. Unten sehen sie das Landschaftspanorama der Strecke nach Elisabethfehn.
Als Einstiegshilfe in den Rundkurs wählten wir das Internet, Informationen fanden wir unter www.deutsche-fehnroute.de. Hier ist es möglich Prospekte usw. anzufordern. Als Routenführer hat sich die Routenbeschreibung des Esterbauerverlages( bikeline Deutsche Fehnroute ISDN 3-900869-93-6) wieder einmal bewährt, diesmal allerdings mit einigen Abstrichen, da etwas abseits gelegene Bademöglichkeiten nicht erwähnt oder nur durch anderes Kartenmaterial erschlossen werden konnte.
Unsere Fahrt führte vom Elisabethfehnkanal nach Strücklingen. Zuerst mussten wir der „Autostrasse“ folgen. Dies bereitete keinerlei Schwierigkeiten da fast alle Autofahrer recht rücksichtvoll wahren. Nach einigen Kilometer bemerkten wir Wegweiser der Cloppenburger Rundtour und Fahrradwegweiser Richtung Strücklingen. Wir erlagen dieser Versuchung, wichen dadurch etwas von der Originalroute ab, bereuten dies allerdings nicht, denn dadurch fuhren wir auf autofreien Weg nach Strücklingen.
Die Weiterfahrt führte nach Idafehn, hier konnten wir eigentlich uns nicht verfahren, denn es ging immer geradeaus. Vorbei am Idasee, einen Baggersee, der leider mit unserem Gepäck am Rad nicht erreichbar war. Wir hätten hier sicherlich zum ersten Mal baden können, aber das Abladen war uns zu mühselig. Am Ende dieses Teiles der Route (Holterfehnkanal) bogen wir nach rechts ab, zurück nach Elisabethfehn. Hier verließen wir die Fehnroute.
Es ging geradeaus, an der nächsten Kreuzung nach links, Richtung Detern, in Detern folgten wir den Radwegweiser der Friesischen Heerstraße nach links und kamen so nach Stickhausen. Dies war unser erster Übernachtungsrot.
Übernachtet wurde in der Pension „Am Wiesengrund“. Wir wurden herzlichst aufgenommen und das bereitgestellte Zimmer übertraf unsere Erwartungen.
Im Bild ist eine der typischen Brücken der Fehnlandschaft. Diese fanden wir am Elisabethfehnkanal.
Von Stickhausen aus ging es durch das Zweistromland nach Leer. Geplant war mit der Pünte überzusetzen, aber leider war es Dienstags und Dienstags ist Ruhetag. Also mussten wir über Andorf nach Leer fahren. Hier wurde die Hochbrücke, eine der wenigen Brücken mit eigener Ampel benutzt.
Von Leer ging es zuerst nach Loga, dann nach Logabirum mit dem Zoo. Hier kamen alte Erinnerungen an Klassenausflüge nach „Onkel Heini“ wieder zum Vorscheinen. Nach dem Zoo wurde weitergefahren auf dem Ostfriesland Wanderweg, der alten Bahntrasse von der legendären Kleinbahn „Jan Klein“ . Wir hatten Glück, es gab ein Erdbeerfeld! Natürlich gab es pflückfrische Erdbeeren. Wie jedes Jahr, es war ein Genuss.
Über Holland und Jheringsfehn führte uns der Weg nach Timmel. Unterwegs dachte man wie weit ist die Welt oder wann kommt die nächste Kurve. Der Blick konnte lange durch die Landschaft schweifen, ohne durch Straßenverkehr abgelenkt zu werden. Wir konnten Landschaft pur genießen.
In Timmel wurde übernachtet. Der Ort wurde erkundet, das Timmeller Meer, der Bootshafen und selbstverständlich wurde im Meer gebadet.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Großefehn. Dabei ging es von West nach Ost, also zuerst Westgroßefehn, dann Mittegroßefehn und zuletzt Ostgroßefehn. Die Route führte immer am Fehnkanal lang und man konnte rechts oder links vom Kanal fahren. Wir bevorzugten die linke Seite, da diese weniger Autoverkehr aufwies. Als man fast schon nicht mehr daran dachte, ging es nach rechts in die Ortschaft Wilhelmsfehn. Wieder entlang eines Fehnkanales, Richtung Wiesmoor.
Vor dem Hauptort Wiesmoor lohnt sich allerdings ein Abstecher zum Otter Meer. Ein Moorsee mit Bademöglichkeit, die auch benutzt wurde.
Nach Wiesmoor wurde der Nordgeorgsfehnkanal unser Wegweiser. Die Route führte an der linken Kanalseite bis Remels, jetzt ein Stück rechts, dann aber wieder links bis nach Westerfeld. Verfahren unmöglich. Am Ende scharf abgebogen, es geht nur in eine Richtung und weiter am Südgeorgsfehnkanal entlang. Wir folgten der Route nach Augustfehn, unseren letzten Übernachtungsort. Die Routenbeschreibungen erwähnen nicht die Möglichkeit, einen unbefestigten Weg direkt am Kanal zu benutzen. Auf diesen Weg ist es möglich, durch Augustfehn zu fahren, ohne die Kanalseite wechseln zu müssen. Wir allerdings übernachteten im Bahnhof Augustfehn.
Am letzten Tag unserer Tour ging es nach Barßel und von hier nach Elisabethfehn. Auch hier folgten wir nicht der Routenbeschreibung. Als ruhiger Weg bot sich die linke Kanalseite an.
Auf diesem Weg konnten wir den Autoverkehr ausweichen. In Elisabethfehn endete die Tour und es wurde der Weg nach Edewecht wieder in Angriff genommen.