Strom

Unsere neueste Errungenschaft ist die Photovoltaikanlage. Diese Anlage wurde im Mai 2001 bei uns installiert. Jetzt sind wir Stromhersteller geworden. Es ist bis jetzt (Juli 2001) immer noch spannend nachzusehen und die Frage zu beantworten: „Na, wie viel hat’s gebracht?“ Da die Leistung abhängig vom Wetter ist, fällt die Antwort sehr verschieden aus! Unsere Anlage wurde auf der nach Osten geneigten Dachfläche installiert, dies ist zwar für uns die beste Lage, aber eine Aufstellung nach Süden und unverschattet ist noch wesentlich besser.

Die Photovoltaikmodule stammen von der Solar-Fabrik in Freiburg. In der Zeitschrift  „Test“ wurden sie im Heft 9/99 mit gut bewertet. Der Wechselrichter, der den Gleichstrom an das bestehende Stromnetz anpasst, nennt sich Sunny Boy  und wurde im gleichen Test mit sehr gut bewertet. Er ist bei uns im Haus installiert und benötigt nur wenig, sehr wenig Platz.

Wichtig bei der Auswahl der Materialien waren für uns ein gutes Preisleistungsverhältnis und die richtige Installationsfirma. Als gute Firmen stellten sich für uns heraus, das Sonnenenergie Zentrum in Ostrhauderfehn  (Friesenstrasse 28, 26842 Ostrhauderfehn, Tel. 04952-61391, Fax 6644) und die Firma Beckmann Solartechnik ( Dragonerstr. 36, 26135 Oldenburg, Tel. 0441-885896, Fax 85560). Wobei die zuletzt genannte Firma dann den Zuschlag erhielt, da sie schon unsere Warmwasser-Solaranlage installiert hatte und wir ihre Arbeit kannten. Allerdings ist auch das Sonnenenergiezentrum sehr zu empfehlen.

Die Finanzierung der Photovoltaikanlage geschah aus Eigenmittel und einem Kredit aus dem 100000 Dächer Programm der Bundesregierung. Diese Kreditmittel wurden durch die Landessparkasse zu Oldenburg angefordert und ausgezahlt. Informationen über das Programm gibt es bei www.kfw.de im Internet. Die Anforderung der Mittel gestaltete sich am Anfang etwas schwierig, da die zuständigen Sachbearbeiter in der Sparkasse anscheinend nicht sachlich informiert waren. Auch die Bankabsicherung der Rückzahlung wurde am Anfang über die Eintragung in das Grundbuchamt gefordert. Ich hatte immer den Eindruck ein Kredit für ein Auto ist leichter zu bekommen. Aber durch Verhandlungen mit der Sparkasse konnten alle Hürden genommen werden.

Nach der fertigen Installation der Anlage setzte der zuständige Elektrizitätsversorger den zweiten Zähler und übersandte uns einen Stromeinspeisungsvertrag. In unserem Gebiet ist der zuständige Versorger die EWE. Dieser notwendige 2 Zähler kann käuflich von der EWE erworben werden, dies hat den Vorteil des Wegfalles der sonst zu zahlenden Zählermiete.

Nachträglich wurde der Vertrag mit der EWE noch einmal sehr interessant. Durch das Finanzamt wurden wir auf die Möglichkeit des „Kleinstunternehmers“ aufmerksam gemacht. Durch das Setzen eines falschen Kreuzes auf dem Vertragsformular mussten wir häufig mit der EWE telefonieren, allerdings wurden wir durch den Mitarbeiter der EWE sehr gut betreut. Danke!    

Zur Stromausbeute können jetzt eigentlich erst die Monate Mai und Juni benannt werden. So erreichte der Mai 155 kw und der Juni 145 kw Leistung.

Bei unserer Beschäftigung mit dieser Art der Energiegewinnung lernten wir auch zwangsläufig kennen, wie funktioniert das eigentlich. Die Antwort lieferte eine Broschüre des Umweltbundesamtes.

„Bis das Sonnenlicht bei uns als Strom aus der Steckdose kommt, muss es erst einen Umwandlungsprozess durchlaufen. Dieser Prozess heißt Photovoltaik. Das Besondere an der Stromproduktion durch Photovoltaik : Beim Betrieb verursacht sie weder Abgase noch Geräusche und verbraucht auch keine wertvollen Rohstoffe. Die wichtigsten Elemente in der Photovoltaik sind die Solarzellen. Sie sorgen dafür, dass das Sonnenlicht in nutzbare elektrische Energie umgewandelt wird.

Wenn Sonnenlicht auf die Solarzellen fällt, bildet sich zwischen den beiden Schichten eine Spannung von cirka  0,8 Volt. Um den erzeugten Strom sinnvoll nutzen zu können, schaltet man einzelne Solarzellen zusammen und erreicht dadurch höhere Spannungen. An einem wolkenlosen Sommertag trifft auf einer Fläche eines Quadratmeters eine Solarstrahlung  von 100 Watt auf, an einem trüben Wintertag sind es dagegen nur 20 Watt.“
 

Seit September 2014 haben wir unserer älteren Solaranlage eine Neue hinzugefügt. Auch diese ist in Ost – West Lage installiert worden. Allerdings mit zwei unterschiedlichen Stromkreisen, sodass bei Verschattung der Ostanlage die Westanlage normal weiter produziert. Dies hat sich bestens bewährt. Auch die Leistungsfähigkeit der einzelnen Module hat sich im Gegensatz zur alten Anlage wesentlich verbessert. Jetzt bietet die gleiche Fläche statt 1,4 kw Leistung ganze 2,25 kw. Angeschlossen ist jetzt auch ein Speicher für die erzeugte Energie, denn im Gegensatz zur alten Anlage wird diese jetzt zur Selbstversorgung genutzt. Dadurch haben wir 2015 unseren Jahresstrombedarf zu 65 % selbst hergestellt, der Rest wurde als Ökostrom von der EWE bezogen. Ebenfalls nahm uns die EWE 6o% des erzeugten Stroms für 13 Cent für 1kw ab.

Es ist inzwischen 2022 und die Anlage produziert immer noch Strom. Es gab in all den Jahren keinen Ausfall und keinen Reparaturbedarf.