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Alte Radtouren Reisen

Mittlerer Rhein

Unsere erste längere Radtour führten wir am Rhein durch. Wir wählten dazu den mittleren Abschnitt aus. Es ging von Mainz nach Düsseldorf, immer am Rhein entlang. Als blutige Anfänger buchten wir alle Quartiere im Voraus, dies war unser erster Fehler. Aber aus Fehler lernt man – Heute buchen wir nur noch die erste Übernachtungsstation fest, nehmen ein Handy mit und buchen von unterwegs das Zimmer. Dies geht in der Regel sehr gut. Zimmerpreise kann man dabei auch noch oft aushandeln, lohnt sich öfter!

Die Route war am Anfang der ehemalige Treidelfahrt der Schiffer, dadurch war ein Verfahren unmöglich geworden. Er führte immer am Wasser entlang – genießen pur war angesagt!

Weinberge als Kulisse an beiden Seiten, den Rhein mit seinen Schiffen links vom Rad, Burgen und Burgruinen oberhalb und die Sonne meinte es die ganze Zeit gut mit uns, was wollten wir mehr! Einkehrmöglichkeiten gab es immer wieder in den romantischen Ortschaften, durch die die Route uns führte.

In Rüdesheim wurde man begrüßt vom Niederrheindenkmal über dem Ort, der Drosselgasse und den Bustouristen! Wer etwas „Rummel“ mag, ist hier völlig richtig! Wir verließen den Ort schnell und fuhren weiter Richtung Bingen. Bei Bingen erwartete uns der berühmte Mäuseturm. Natürlich musste er aufs Bild. Sicherlich ein viel fotografiertes Objekt. In Bingen wurde Station gemacht.


Am nächsten Tag wurden wir von der Radveranstaltung „Tal Total“ überrascht. Für uns hieß dies kein Auto auf der Straße, überall Fahrräder und etliche kleine Stände mit allem Möglichen! Es war ein seltsames Gefühl, nur Fahrräder und einige Skater, aber wir genossen es.


Von Oberwesel ging es mit dem Schiff weiter Richtung ST. Goar. Wir wollten die Loreley per Schiff umfahren. Natürlich fällt einem dabei Heinrich Heine ein, mit der Ballade von dem schönen Mädchen.

Lore Lay
Ik weet neet, wat sall dat bedüden,
Dat ik so trürig bün.
Een Vertellsel ut olle Tieden,
de kummt mi neet mehr ut Sinn

De moiste Jüffer sitt
Dor boven so wunnerbar
Hör gülden Ketten un Spangen dat blitzt
Se kämmt hör gülden Haar.

Diese Übersetzung stammt aus der Homepage von Johannes Bakker, hier ist auch die vollständige Übersetzung.

Der Rhein führte uns weiter nach Koblenz mit der Festung Ehrenbreitstein. Auf der Festung übernachteten wir  in der Jugendherberge. Ein Treffpunkt von Menschen aus aller Welt. Allerdings mussten wir hier unsere negativsten Erfahrungen mit dem Jugendherbergswerk erleben, schade. Aber der Blick auf das „Deutsche Eck“ entschädigte etwas. Entlang des Rheins ging es jetzt Richtung Köln. Man merkte sehr deutlich, dass die Berghöhen geringer wurden. Auch der Radweg führte uns jetzt manchmal vom Rhein etwas fort. Vorbei an „Der Brücke von Remagen“  ging es jetzt nach Bonn, am „Regierungsviertel“ vorbei nach Köln.

Köln war unser nächster Übernachtungsort. Schon von weitem ist der Dom zu sehen, natürlich immer ein Foto wert.

Die Radroute führte immer am Wasser entlang. Bemerkenswert waren die Spuren des letzten Hochwassers in den Uferbäumen, erst dadurch wurde einem die Wasserhöhe bewusst. Sie lag über zwei Meter über uns! Selbstverständlich wurde der Dom besichtigt, sogar auf dem Turm mussten wir hoch, ziemlich anstrengend, aber lohnenswert. Eine gute Übernachtungsmöglichkeit bietet das Jugendherbergswerk an, fast wie im Hotel. Von Köln aus wurde die letzte Etappe in Angriff genommen, sie führte uns nach Düsseldorf.

Als Radführer bewährte sich das Radtourenbuch aus dem Verlag Esterbauer.
bikeline
Rhein-Radweg
Teil 3
ISBN 3 – 900869-35-9